EastSide Cat

Catfishing


Barschangeln in der Lausitz und Sachsen
Der Flussbarsch
Der Flussbarsch kommt in ganz Europa vor und ist entgegen seinem Namen, auch in stehenden Gewässern beheimatet.
Seine typischen Merkmale sind die geteilte Rückenflosse, die oft rot gefärbten Schwanz- und Bauchflossen und die 6-8 senkrechten Streifen an den Körperseiten.
Die allgemeine Färbung richtet sich stark nach dem Gewässer und dem jeweiligen, bevorzugten Lebensraum des Barsches.
Im Fluss und im Freiwasser von stehenden Gewässern lebende Barsche, stechen durch ihre Blässe hervor.
Hat der Barsch seinen Lebensraum im Unterwasserbewuchs, unter Stegen und an anderen Hindernissen, zeigt er sich sehr farbenfroh.
An den Barschbergen in tieferen Gewässern lebende Artgenossen, sind oft sehr dunkel, fast schon schwarz gefärbt.
Barsche sind sehr anpassungsfähig und leben nicht nur im reinen Süßwasser. Auch das Brackwasser haben sie sich erobert und erreichen auch da beachtliche Größen.
Barsche laichen an Unterwasserpflanzen oder Änlichem ab, indem sie sogenannte Laischschnüre produzieren, die regelrechte Netze bilden.
Nach dem Schlupf müssen sich die Larven an der Oberfläche die Schwimmblase mit Luft füllen. In den ersten Wochen ihres Lebens ernähren sie sich von Zooplankton, im Freiwasser. Sind sie an die Uferbereiche zurückgekehrt, stehen Insektenlarven, Würmer, Schnecken und Muscheln auf dem Speiseplan.
Da Barsche extreme Kanibalen sind, rauben größere Barsche oft in ihren eigenen Kinderstuben.
Mit wachsender Maulgröße finden dann auch bei den Jungfischen kleinere Beutefische den Platz in deren Mägen.
Barsche sind ausgesprochene Schwarmfische. Auf der Suche nach Fresbarem, wandert der Schwarm oft durch das Gewässer und taucht ebenso schnell auf, wie er wieder verschwunden ist.
Nur die großen Exemplare werden oft zu Einzelgängern. Mitunter findet sich auch eine kleinere Gruppe der älteren Tiere zusammen, um gemeinsam zu jagen.
Flussbarsche wachsen von Gewässer zu Gewässer, recht unterschiedlich ab. In nahrungsarmen Gebieten oder auch genetisch bedingt, verbutten ganze Schwärme und bleiben sehr kleinwüchsig. Auch nach 10 Jahren messen die größten Fische im Schwarm oft nicht mehr als 18 cm.
Findet der Schwarm aber ausreichend Nahrung und ist gesund, können die besten Exemplare auch Längen von über 75 cm erreichen. Entsprechend hoch ist dann auch deren Gewicht.
In Sachsen und der Lausitz gibt es einige Gewässer, welche sich durch einen guten Bestand an Barschen mit Traummaßen,  auszeichnen. Fangbar sind sie das ganze Jahr über, aber die einzelnen gesetzlichen Regelungen verschiedener Gewässer sind nicht außer acht zu lassen.
Fangmethoden
Angeln mit der Posenmontage
Barsche lassen sich mit vielen Montagen und Angelmethoden überlisten. Barschangeln heißt auch Bewegung, Suchen und schnelle Stellungswechsel.
Piet Spaans
Wer flexibel fischt, erwischt auch mal die Großen.
Die einfachste Methode Barsche zu beangeln, ist immer noch die normale Posenmontage. Dabei sind kleine, sehr gut ausgebleite Posen von Vorteil, da Barsche zwar gefräßig und futterneidisch, aber nicht dumm sind.
Ich benutze kleine Haken am Floucarbon-Vorfach. Der angeköderte Tauwurm wird dabei nur einmal in der Mitte durchstochen, so daß er sich frei bewegen kann. Sind die Barsche ausgemacht wird die Montage, mit auf Grund liegendem Wurm, ausgeworfen.
Meist fängt man so die ersten zwei Fische, dann haben die Barsche den Betrug durchschaut und lassen vom Köder ab. Um sie zu weiteren Bissen zu verführen, macht man sich nun einfach ihr eigenes Verhalten zu nutzen.
Barsche reagieren sehr stark auf Bewegung und gönnen ihrem Nachbarn nicht das kleinste Stück. So bringe ich jetzt Bewegung in die Montage.
Nach dem Auswerfen wird die Pose leicht ruckartig herangezupft. In den Wurm kommt so Bewegung und der ganze Schwarm stürzt gierig hinterher. Die Bisse sind leicht über die Schnur zu fühlen. Nun wandert die Rutenspitze in Richtung der Pose und der Fisch kann abziehen.
Ich setze den Anhieb mit dem Abtauchen der Pose, da Barsche sofort gierig bis zum A.... schlucken.
So sind meist noch 5-6 Fische aus dem Schwarm fangbar, da die Barsche instinktiv reagieren.
Beissen die Barsche, muß alles laufen wie am Schnürchen.
Zeit ist Fisch. Leer geklaute Haken sind sofort wieder zu bestücken. Auf großartiges Drillen lasse ich micht nicht ein. Jeder Fisch muß schnell aus dem Wasser, denn auch diesen Betrug wird der Schwarm erkennen und sich nun noch rascher aus dem Staub machen.
Vom Biss des ersten Barsches bis zum Letzten, vergeht oft nicht mehr als eine Viertelstunde. Wer die Zeit nicht nutzt, dem gehen einige Fische durch die Lappen, da der Schwarm schon längst über alle Berge ist, wenn herumgetrödelt wird.
Die Posenmontage funktioniert auch mit Denrobena oder Kompostwürmern. Die Mistwürmer biete ich dann als Bündel an. In Streifen geschnittene Fischfetzen aus einem kleinen Barsch sind auch sehr fängig, aber dabei muß die Montage von Anfang an bewegt geführt werden.
Meist fische ich so vom Ufer, aber auch vom Boot aus, fängt man im flacheren Wasser so seine Barsche.
In fließenden Gewässern lasse ich die Pose, langsamer als die Strömung, einfach abtreiben.
Kommt ein streifenförmiger Fischfetzen als Köder an den Haken, wird dieser über dem Grund angeboten. Die Strömung bringt dann automatisch Leben in die Sache.
- Spinnangeln auf Barsch
-Gewässer
Allgemeines
Angelmethoden
Gewässer
Barschgewässer in Sachsen und der Lausitz
Barsche kommen in fast allen Gewässern der Umgebung vor. Hier sind nur die erwähnenswertesten aufgeführt.
Der Stausee Bautzen beherbergt stattliche Barsche. Ums sie zu fangen, ist meist ein Boot erforderlich. Nur hinter den Bojen am Einlauf, sind sie auch vom Ufer aus befischbar.
Mit dem aufkommen der Drop Shot- Angelei, konnten wir vor Jahren gute Fänge verbuchen. Nun kennen die Barsche auch diese Köder und das Angeln auf sie ist schwieriger geworden. In Ufernähe findet man sie heute am Rand der Weiden, in Dahlowitz. Sonst tummeln sie sich in den Resten der Dörfer am Grund.
In den letzten Jahren wurden immer wieder einzelne Fische zwischen 40 und 50 cm gefangen. Die Größten konnten aber immer erst zum Ende des Herbstes und im frühen Winter überlistet werden.
Pro Angeltag dürfen nur 5 Barsche über 30 cm entnommen werden.
Der Stausee Quitzdorf ist immer für einen kapitalen Barsch gut. Im Bereich der Anglerinsel findet man sie an guten Tagen an beiden Ufern. Mit dem Boot und einem Echolot stehen die Chancen aber besser. Zum Ende des Jahres ziehen sich die Fische in Richtung Staumauer zurück und dann fällt die großflächige Suche weg. Fische bis 50 cm, werden über das ganze Jahr immer wieder gefangen.
Pro Angeltag dürfen nur 3 Barsche entnommen werden.
Harald Weber
In der Talsperre Malter sind die Barsche etwas dünner gesät. Größere Exemplare bewegen sich um 40 cm. Es werden hin und wieder auch Fische bis an die 50 cm gefangen. Durch fehlende Besatzmaßnahmen und ständige Bauarbeiten, verbunden mit wechselnden Wasserständen, gestaltet sich das Angeln oft schwierig. Die besseren Karten hat man mit einem Boot.
Im Knappensee werden immer wieder schöne Barsche gefangen. Fische zwischen 40 und 50 cm sind das ganze Jahr über möglich. Das Angeln vom Ufer ist aber meist sinnlos, da sich ein bis zehn Meter unter Wasser reichender Pflanzengürtel in der Uferregion, rund um das Gewässer gebildet hat. Ein Boot ist zum Fang guter Barsche erforderlich.
Ab dem Herbst 2013, wird uns dieses Gewässer durch beginnende Sanierungsarbeiten fehlen.
Als das Rückhaltebecken Karlsdorf vor ein paar Jahren wieder vom AVE zurück gepachtet wurde, staunten wir über die Barsche im Gewässer. Wir wollten Aale fangen, aber nach kurzer Zeit pfiffen die Bissanzeiger der Grundangeln und zwei Barsche über 35 cm fanden den Weg an Land. Nach weiteren Tests mit allen Angelvarianten, entpuppte sich das Gewässer als Barschgrube.
In der Zwischenzeit wurde das Gewässer abgelassen, der Ablauf repariert und neu besetzt.
Angeblich sollten alle mit einer Vorrichtung gestoppten Fische, wieder zurück gesetzt werden. Ein Probeangeln nach der erneuten Freigabe, brachte aber erst mal keine Erfolge mehr. Vielleicht ist es nun wieder besser geworden.
Im Stausee Sohland erreichen die Barsche noch keine Ausnahmemaße, aber sie sind auf dem Vormarsch.
Beim Spinnangeln auf Hecht, geht ab und zu auch ein schöner Barsch über 30 cm an den Haken. Im Herbst sind die Fänge am besten.
Im Gondelteich in Oppach treiben ebenfalls Barsche ihr Unwesen. Barsche bis 40 cm sind möglich, aber schwer fangbar. Auch wenn der Tümpel klein erscheint, ist Anstrengung, Ausdauer und Gewässerkenntnis gefragt. Die Großen verstecken sich in den Schwärmen der jüngeren Fische und sind nicht leicht heraus zu picken.
Im Speicherbecken Rachlau sind keine Urviecher zu erwarten. Ab und an gehen aber Barsche über 30 cm an die Angel. Wir haben selbst auf Teig und Mais Barsche gefangen, ohne das die Montagen bewegt wurden. Leider sind die Stachelräuber sehr schwer zu finden. Im Sommer eignen sich vor allem die Flachwasserbereiche für einen Ansitz.
Die Elbe ist der Fluss in Sachsen, mit dem besten Barschbestand. An Hindernissen, Brücken und Kehrwassern warten viele gute Barsche. Oft werden Barsche über 30 cm gefangen. einige knacken sogar die 50 cm Marke. Das Barschangeln verspricht das ganze Jahr über Erfolg.
Spinnangeln auf Barsche
Am weitesten sind die verschieden Spinnangelvarianten gebräuchlich, um die Stachelritter auf die Kiemen zu legen.
Ich bevorzuge persönlich die verschiedenen Arten des Drop Shot- Angelns. Je nach Wassertiefe und Gewässer, verwende ich das normale Drop Shot Vorfach mit dem um neunzig Grad gedrehten Haken, das Texas-Rig oder das Carolina-Rig. Die Montagen der ami Bass-hunter hielten ja auch hier Einzug und brachten und bringen immer wieder gute Barsche zum Vorschein. Vor Jahren war aber die Ausbeute mit den Rigs bedeutend größer.
Die Auswahl der passenden Gummifisch, Twister, Kunstwürmer etc., ist imens. Der abgebilde Gummifisch auf dem obigen Bild brachte die meisten Barsche ans Band.
Auch diese Montagen lassen sich mit natürlichen Ködern bestücken. An verschiedenen Tagen brachte ein länglicher Fischfetzen am Carolina-Rig mehr, als alle Kunstköder.
Auch kleinere Wobbler, Spinner, Blinker usw., bringen an der normalen Spinnangel den gewünschten Erfolg.
Beim Spinnangeln liegt immer eine große Auswahl verschiedener Farben, Formen und Größen der Köder neben mir, da die Stachelritter schnell auf den Trichter kommen und den Köder nach einer Weile unbeachtet lassen. Ein schneller Köderwechsel läßt oft die Barsche wieder einsteigen. Bringt dann alles nichts mehr, hat sich der Schwarm wieder verabschiedet.
Im Herbst habe ich die Erfahrung gemacht, das grellbunte Gummis plötzlich versagten. Mit gedeckten Farben lief es dann wieder. Wahrscheinlich reagieren die Barsche durch Unmengen auf die Wasseroberfläche fallende bunte Blätter, weniger auf Farbreize. Zudem wird das Wasser durch niedrigere Temperaturen, wieder klarer.
An kleineren Gewässern befischen wir die Barsche vom Ufer. Auseinander spritzende Kleinfische verraten oft die Anwesenheit von Barschen. Ist keine Bewegung im Wasser, suchen wir die Uferregionen am Schilfrand und Krautfelder im Flachwasser ab. Irgendwand findet man so den Kontakt zum Fisch. Ist der erste am Haken, sind seine Artgenossen auch nicht weit.
Die richtigen Brocken sitzen aber in unseren Sächsen und Lausitzer Talsperren und Stauseen.
Um an sie heranzukommen, bedarf es aber eines Bootes und Echolotes. Nur beim Eisangeln spart man das Boot.
Die Drop Shot- und Spinnmontagen funktionieren auf dem
Boot, wie an Land. Boot und Echolot sind aber die Voraussetzung, um einen Barschschwarm ausfindig zu machen. Neben dem gezielten Aufsuchen von Barschbergen oder sonstigen Hindernissen unter Wasser, findet man auch im Freiwasser agierende Kleinfischschwärme. Taucht so ein Schwarm infolge einer Wolke auf dem Echolot auf, dürften die räuberischen Stachelritter in der Nähe sein.
Offensichtlicher wird es, wenn Kleinfische an einer Stelle immer wieder aus dem Wasser spritzen. Die Barsche treiben den Schwarm nach oben, um kurz unter der Oberfläche zu rauben. Oft finden sich an solchen Stellen die Möwen oder  Haubentaucher ein. Neben dem Blick auf den Monitor des Echolotes, empfiehlt es sich, die Blicke immer wieder über das Wasser schweifen zu lassen.



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